Unser Tipp: Warum muss eine Prothese richtig sitzen?

Eine Prothese haftet normalerweise ohne Haftmittel durch den Speichelfilm zwischen Schleimhaut und Prothese. Die erhabenen Linien an der Gaumenseite der Prothese verhindern den Abriss dieses Speichelfilms. Wenn die Prothese nicht fest sitzt, gibt es unterschiedliche Gründe:

• Die Prothese muss überarbeitet oder unterfüttert werden (was mehrmals und immer wieder nötig sein könnte).
• Sie haben zu wenig Speichelproduktion.
• Der Alveolarknochen (der bogenförmige Knochen) ist stark verringert.

Eine schlecht sitzende Prothese beeinträchtigt die Verdauung, mindert die Lebensqualität und hat zur Folge, dass man aus Scham nicht mehr unter die Leute gehen mag. Eine schlecht sitzende Prothese ist ein dringender Fall für den Zahnarzt, denn der Knochenverfall kann dadurch beschleunigt werden. Sie sollten also nicht voreilig oder langfristig zu Haftmitteln greifen, sondern erst den Zahnarzt befragen und ihn immer wieder zur Kontrolle aufsuchen. Achten Sie auch immer darauf, ausreichend zu trinken.

Ist ein Haftmittel unumgänglich, stehen Ihnen drei Möglichkeiten zur Verfügung Haftcreme, Haftpulver und Haftkissen:

Vor- und Nachteile von Haftcremes: Sie enthalten problematische Inhaltsstoffe, die über die Schleimhäute aufgenommen werden können. Die Haftcremes sollten nicht häufiger als zweimal pro Tag aufgetragen werden. Tatsächlich verwenden sie manche Menschen häufiger am Tag, vor allem, wenn sie nicht den gewünschten Effekt zeigen.

Vor- und Nachteile von Haftpulvern: Haftpulver enthalten weniger problematische Inhaltsstoffe, sind in der Anwendung aber etwas unpraktischer als Haftcremes.

Vor- und Nachteile von Haftkissen: Sie enthalten keine problematischen Inhaltsstoffe und lindern den Schmerz bei wunden Stellen. Bei einem zu flachen Alveolarknochen kann das Kissen die Prothese unterfüttern und für einen besseren Halt sorgen. Hinweis: Es gibt für Unter- und Oberkiefer unterschiedliche Polster.